Viele Menschen mit Diabetes teilen die Messungen eines CGM-Sensors mit anderen Personen, die sie pflegen oder betreuen. Wie fühlt es sich an, aus der Ferne überwacht zu sein? Forschende der Universität Göttingen gehen dieser Frage nach. Und Sie können mitmachen!
Das Kind trägt den Sensor, die Eltern haben die Glukosewerte per Smartphone im Blick; die Pflegeperson kontrolliert von unterwegs die Werte der dementen Mutter… Systeme zur Fernüberwachung sind heute fester Bestandteil im Lebens vieler Menschen mit Diabetes.
Das sogenannte Remote Controlling bringt vielen Nutzenden spürbare Vorteile. Kinder mit Diabetes können sich unabhängig von ihren Aufsichtspersonen frei bewegen, den Eltern vermittelt die Kontrolle per Smartphone ein Gefühl von Sicherheit. Und auch die medizinische Betreuung kann anhand der gesammelten Daten optimal ausgerichtet werden.
Gleichzeitig kann die Nutzung von Remote Controllern Systemen aber auch Gefühle der Fremdbestimmung fördern. Das kann so weit gehen, dass sie sich dem ‘Beobachter’ am Smartphone ausgeliefert fühlen. Manche Nutzende fühlen sich abhängig von der Technik und verlieren an Wahrnehmung für ihre Selbstwirksamkeit.
Forschende an der Universität Göttingen beschäftigen sich mit dieser Form der kontinuierlichen Überwachung spezifischer Gesundheitsdaten, die mit einer oder mehreren Personen geteilt werden. Sie möchten genauer herausfinden, welche Gefühle bei den Nutzenden überwiegen, welche Einflüsse auf die verschiedenen Wahrnehmungen des Remote Controlling gibt – und vielleicht auch dazu beitragen, diese technischen Systeme möglichst nutzer:innenfreundlich zu gestalten.
Für ihre Studie suchen sie Menschen mit Diabetes, die CGM- oder FGM-Geräte nutzen und ihre Werte mit mindestens einer weiteren Person teilen. Außerdem suchen sie Menschen mit Diabetes, die sich explizit gegen die Nutzung einer solchen Technologie entschieden haben. In einem Interview sollen die Teilnehmenden nach ihren individuellen Beweggründen und Erfahrungen befragt werden.
Wer Interesse hat, zu dieser Studie beizutragen, kann unter folgendem Link oder per QR Code einen Termin für das 45- 60-minütige Interview buchen:
https://tinyurl.com/diabetesstudie

Laura Detels, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen ihrer Promotion die Studie durchführt, freut sich über Eure Teilnahme! Für Rückfragen zur Studie oder den Interviews, steht sie per Mail gerne zur Verfügung: laura.detels@uni-goettingen.de